Selbst in der Welt der Remixe, Sampler und Megamixe im Überfluß, gibt
es einige Sachen, die neugierig machen und die ungewöhnlich sind und
somit auffallen. Ein Gigamix mit mehr als 100 Titeln in etwas mehr
als 50 Minuten fällt definitiv auf. Doch wie entsteht so eine
Produktion ?
Nun, wichtigstes Kriterium, wie bei allen Mixen generell auch, ist
natürlich, daß die einzelnen Teile zusammenpassen müssen - dies gilt
natürlich auch hier. So verbringt man schon einige Zeit mit der
Auswahl der Titel, doch die wirkliche mühsame Arbeit liegt dann noch
vor einem. Denn um die Qualität der Produktion zu gewährleisten mixt
Oliver Momm seine Mixe rein digital ! Das heißt konkret jeder einzelne
Track wird zunächst digitalisiert und am Computer weiterbearbeitet und
mit dem folgenden Track syncronisiert. Pro Tag schafft man auf diese
Weise circa 2 Minuten des Mixes. Somit benötigt man natürlich jede
Menge Geduld, denn was sind nachher im Radio schon 2 Minuten !? Auch
an die Kapzität dieses Recording-System werden gute Anforderungen
gestellt, denn eine Minute 2-Spur-Sound (Stereo) in digitaler 16-Bit
Qualität (44,1 kHz) benötigt immerhin 10 MByte Festplattenkapazität.
Dazu verwendete Oliver Momm bis einschließlich Januar 1998 aber
keineswegs die übliche Methode des Harddisk-Recordings, sondern viel-
mehr wurde alles direkt auf Magneto-Optische Laufwerke zwischengespei-
chert und dort bearbeitet. Als MO-Laufwerk kam ein Akai DD1000 zum
Einsatz.
Trotzdem ist die technische Ausstattung, die für solch ein Projekt
notwendig ist, für heutige Verhältnisse eigentlich nicht sonderlich
außergewöhnlich. Oliver Momm verwendet seit Februar 1998 hierfür einen
PowerMacintosh von Apple, die Editing-Software Pro Tools, sowie eine
Digidesign Audiomedia III Karte (ein Pro Tools III System ist zur Auf-
stockung der Audiospuren in Planung), sowie diverse Harddisks, auf
denen auch das Endergebnis gesichert wird um anschließend auf DAT oder
CD überspielt zu werden.
Eins aber ist hierfür neben der technischen Ausstattung essentiell
wichtig - ein gutes Gehör und die notwendige Portion Geduld und Muße.
Insgesamt also eine Menge Arbeit, die es zu würdigen gilt, denkt also
daran, wenn das nächste Mal der monatliche Partymix bzw. Digimix oder
der jährliche Gigamix im Radio ertönt. Mehr über Oliver Momm könnt ihr
auf seiner Web-Site erfahren: http://www.om-p.de. Um die wichtigste
Frage vielleicht auch noch vorwegzunehmen: Nein, es gibt den Gigamix
und auch die monatlichen Mixe nicht im Handel zu kaufen, und der Grund
ist ebenso einfach. Weil es etliche Produktionen von etlichen Platten-
firmen enthält müßte jede einzelne zu der CD-Veröffentlichung ihr Ein-
verständnis geben, und dies würde etliche Zeit in Ansprufch nehmen,
genaueres entnehmt bitte dem Oliver Momm Interview in dieser Ausgabe.
(cm)
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